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Musik - Konzert zum Einstieg in die Karwoche: Schmerzensmutter

Pergolesis „Stabat Mater“, sein letztes Werk, war im 18. Jahrhundert das am häufigsten gedruckte Musikstück und hat zahlreiche Bearbeitungen erfahren (Johann Sebastian Bach etwa adaptierte es durch Unterlegung eines neuen Textes nach Psalm 51 "Tilge, Höchster, meine Sünden", BWV 1083) und gilt als das Meisterwerk des früh Verstorbenen.

Pergolesi schrieb zwei Meisterwerke, die ihn weit über Zeitgenossen hinausgehoben unvergessen machen, "La Serva Padrona" und "Stabat mater". Wie Mozart dem Tod ein letztes Werk abringend, gelang es ihm allerdings, es noch zu vollenden.

Stabat mater - das Requiem der Muttergottes für ihren gekreuzigten Sohn. Der anonyme Text aus dem 13. Jahrhundert, möglicherweise von einem Franziskanermönch verfasst, schildert in emotionalen Worten die Passionsgeschichte aus der Sicht Mariens, vermittelt ihr Leiden am Fuß des Kreuzes und lässt an ihrem Schmerz teilhaben.

Man nimmt an, dass Pergolesi 1734 von einer Bruderschaft Neapolitanischer Edelleute, die sich jährlich am Freitag vor Palmsonntag trafen, um das "Stabat mater" zu hören, beauftragt wurde, den Text neu zu vertonen, um die Komposition Alessandro Scarlattis zu ersetzen. Neuer musste sein, durfte aber nur zwei Solistinnen (Sopran, Alt) und Streicher beschäftigen.

Pergolesi schuf eine fein ausbalancierte Folge von sieben Duetten und fünf Arien, die sich von seinen übrigen geistlichen Kompositionen deutlich unterschieden. Wo da Gravität und Pomp den Ernst der Komposition in barocker Manier verkörperten, ist es hier ein leichterer, gar ein galanter Stil, der sein "Stabat mater" prägt, ein Muster empfindsamer Kirchenmusik.

Der bittersüße melodische Gesang verwandelte die Muttergottes in eine menschliche Frau, nahm ihr etwas von dem Erdfernen und gab ihr mütterliche Gefühle, die man nicht bewundern, aber teilen konnte. Sie verlor ihren mittelalterlichen Charakter, der sie zu einem Mysterium machte, gewann dadurch aber überzeugende Gefühle. Sie ist erreichbar für die Mitmenschen und diese erreichen sie.

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